Hier mal ein paar Vorteile von Vaporizern, welche zum Großteil aus meinen persönlichen Erfahrungen und aber auch aus diversen anderen Quellen (YouTube-Videos, Blog-Artikel) resultieren. Dabei erhebe ich keinen wissenschaftlichen Anspruch und kann auch den ein oder anderen Punkt vergessen haben, auch wenn ich versucht habe, möglichst viel zu bedenken:
- Cannabis ohne Verbrennungsprozess konsumieren:
Die Aufnahme von Kohlenmonoxid, Teer, polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen (PAK), Benzol und feinpartikulären Verbrennungsrückständen wird deutlich reduziert und kann – insbesondere bei Temperaturen unter etwa 200 °C – in vielen Fällen sogar vollständig vermieden werden.
- Cannabis pur konsumieren:
Auf Tabak und dessen zusätzliche Risiken wird komplett verzichtet. Außerdem werden die Nachteile des Mischkonsums (entgegengesetzte Wirkung, Konsumanreiz durch Nikotin) vermieden.
Cannabis mit Tabak zu mischen ist an sich nie zu empfehlen, auch wenn das in Europa häufig praktiziert wird. Mischkonsum mit Tabak (Nikotin) kann wiederum zu höherem Konsum von Cannabis führen. Selbst wenn man an sich weiterhin Tabak konsumieren sollte, ist die Trennung dennoch vorteilhaft, damit man klarer erkennen kann, ob man ein Problem mit Cannabis hat.
Außerdem hat man weniger Kreislaufprobleme, bzw. kalte Hände, wenn man auf Tabak komplett verzichtet.
- Kein stinkender Rauch, sondern dezenterer Dampf:
Wesentlich weniger Geruchsbelästigung für die Umgebung (wie z.B. Nachbarn). Dampf setzt sich nicht nennenswert in Textilien oder Tapeten ab und auch nicht dauerhaft, wie es bei Rauch der Fall ist (Kondensat kann rausgewaschen werden).
Tipps: Stoßlüften direkt nach Konsum; am offenen Fenster oder draußen vapen
- Besserer Geschmack:
Je nach Vaporizer-Modell und Temperatur mehr oder weniger unverfälschten Geschmack, welchen man durch Verbrennung in dieser Dimension niemals wahrnehmen kann. Mittlerweile wird auf Cannabis Cups primär verdampft, um die diversen Sorten besser bewerten zu können.
- Weniger Verbrauch:
Je nachdem kann man von ca. 30-50% Ersparnis bei Cannabisblüten ausgehen, da Verdampfen wesentlich effizienter ist.
- Unverfälschtes, klares High im Gegensatz zur Verbrennung oder zusätzlichen Mischkonsum
- Bessere Kontrolle über die Art des Highs durch Temperaturregulierung (je nach Modell)
- Genauere Dosierung und Mikrodosierung einfacher möglich
- Prinzipiell kann man beim Verdampfen auch eine Pause einlegen und insofern noch Wirkstoffe im Material vorhanden sind, später einfach weiterdampfen.
- Auch für Nichtraucher geeignet, da Dampf weniger Reizstoffe als Rauch enthält und Tabak vermieden wird.
- Man kann bereits vaporisiertes Cannabis auch für den oralen Konsum weiterverwenden, sprich mehrfach verwenden.
Stichworte: AVB / ABV
- Aus oben genannten Gründen nicht nur für Cannabispatienten eine empfehlenswerte Applikationsform
Tipps zur Produktauswahl (ohne konkrete Kaufempfehlungen):
- Generell gibt es Vaporizer verschiedenster Bau- und Betriebsarten. Ich gehe die aus meiner Sicht wichtigsten Punkte durch, ohne konkrete Produktempfehlungen zu geben.
- Es gibt stationäre und mobile Vaporizer. Beide Vaporizer-Kategorien haben ihre Vor- und Nachteile. Ich persönlich besitze stationäre und mobile Modelle, nutze aber meist mobile Vaporizer. Das hängt aber auch mit persönlichen Vorlieben zusammen und soll keine generelle Empfehlung darstellen. Falls man sich allerdings unsicher sein sollte, würde ich generell eher zu einem mobilen Vaporizer raten, da man damit flexibler ist.
- Prinzipiell gibt es zwei Verfahren der Erhitzung:
Konduktion = Das Pflanzenmaterial wird über die Oberfläche der Kammer erhitzt.
Konvektion = Das Pflanzenmaterial wird mit Heißluft erwärmt. Das sorgt normalerweise für eine gleichmäßigere Erhitzung im Gegensatz zur Konduktion. Man sagt, dass dies den besten Geschmack liefert.
Hybrid = Manche Vaps kombinieren beide Verfahren mehr oder weniger.
Es ist aber auch hier schwer eine generelle Empfehlung auszusprechen, denn es kommt auch darauf an, welche Vorlieben man hat. Wenn man vom Joint rauchen kommt, dann ist ein Vap mit überwiegendem Konduktions-Verfahren zu empfehlen. Wenn man von der Bong kommt, dann eher Konvektion.
Generell würde ich allerdings empfehlen, nicht zu stark zu ziehen, damit sowohl Konduktion als auch Konvektion richtig funktionieren kann.
- Man kann Vaporizer auch in die Arten „Session (Sipper)“ und „On-Demand (Hitter)“ einteilen.
„Session (Sipper)“ arbeiten meist mit Konduktion oder Hybrid und sind eher für kürzere Züge geeignet. Richtet sich eher an die Joint-Fraktion.
„On-Demand (Hitter)“ arbeiten meist mit Konvektion. Für längere Züge ausgelegt und eher für Bong-Liebhaber gedacht.
Bei beiden Arten würde ich aber zu langsamen Zügen raten, damit die Vaporizer richtig arbeiten können.
- Aus persönlicher Erfahrung kann ich nur dazu raten ein höherwertigeres Modell anzuschaffen. Diese fangen meist ab ca. 100€ an, wenn wir von elektronischen Vaporizern reden (Stand 09/2024). Wichtig ist, dass der Vaporizer eine Temperaturkontrolle bietet und die eingestellte Temperatur auch ansatzweise hält.
- Bei den günstigen Modellen geht man eigentlich immer einen Kompromiss ein, der einen früher oder später zu einem hochwertigeren Gerät führt. Deswegen kann ich nur dazu raten, direkt ein höherwertigeres Gerät zu kaufen. Wenn man im Bekanntenkreis niemanden mit einem hochwertigen Vaporizer hat und direkt eine größere Investition scheut, kann man auch zum Einstieg manuelle Vaporizer, welche mit einem Jet-Feuerzeug erhitzt werden, anschaffen. Die brauchbaren Modelle fangen so bei ca. 30 € an. Aber auch damit wird man meist nicht auf Dauer glücklich.
- Bei mobilen elektrischen Vaporizern ist es definitiv ratsam darauf zu achten, dass man das Akkus auswechseln kann. Dies ist leider nur bei wenigen Modellen der Fall. In Punkto Langlebigkeit ist mir der Trend bezüglich festverbauter Akkus völlig unverständlich. Außerdem ist es sehr von Vorteil, wenn man unterwegs einfach einen Wechselakku einsetzen kann, insbesondere, wenn man längere Zeit keine Steckdose in der Nähe hat. Zusätzlich ist es von Vorteil, wenn man das Akku im Gerät laden und gleichzeitig verdampfen kann. Bei manchen Modellen muss erst warten, bis der Akku geladen ist, was gerade bei festverbauten Akkus ziemlich bescheiden ist. Wenn man ein Gerät mit Wechselakkus besitzt, ist ein separates Ladegerät allerdings ratsam.
- Es gibt auch mobile Vaporizer, die mit einem (Jet Flame/Torch) Feuerzeug erhitzt werden. Nennt man auch schon mal „Butan betrieben“ oder „analoge Vaporizer“. Es gibt unterschiedliche Konzepte bei der Umsetzung mit entsprechenden Vor- und Nachteilen. Auch dort gibt es unterschiedliche Qualitätsmerkmale, wie die Verarbeitung, Konzept, Geschmack, Langlebigkeit usw.
Da diese analogen Vaporizer auf Elektronik verzichten, sind sie meist noch kleiner und portabler als die elektrischen mobilen Vaporizer.
Dafür muss man dort, je nach Bauart mehr oder weniger, auf heiße Oberflächen achten.
Wenn ihr euch für einen analogen Vaporizer interessiert, ist die Bedienung meist mit einer Lernkurve verbunden. Also es kann ein paar Versuche brauchen, bis man einigermaßen konstante und gute Ergebnisse erzielt.
Dennoch gibt es analoge Modelle, die auch (aber nicht nur!) für Einsteiger geeignet sind und z.B. ein Feedback zur richtigen Temperatur über einen Klick-Mechanismus (Bimetall) geben.
Gute analoge Vaporizer fangen bei ca. 80€ an, liegen aber auch gerne über 100€.
Manchmal gibt es auch kostengünstigere abgespeckte Varianten, von eigentlich teureren Modellen. In dem Segment gibt es auch einiges an Auswahl.
- Das Fassungsvermögen der Kräuterkammer würde ich auch beachten. Für die meisten Konsumenten sollte ein Fassungsvermögen von 0,2g reichen.
- Wenn man Haschisch oder andere Konzentrate verdampfen möchte, gibt es Modelle, die dies auch zusätzlich zu den Blüten beherrschen. Entweder ohne weiteres Zubehör oder man benötigt spezielle Pads aus Edelstahl oder dergleichen.
- Wenn der Throat Hit euch extrem wichtig sein sollte, könnte man auch „Ball Vapes“ ins Auge fassen. Manche gehen allerdings mit der Temperatur in den Bereich, wo eine Verbrennung möglich ist. Cannabis verbrennt ungefähr ab 230–250°C. Manche Ball Vapes erhitzen bis zu 245°C.
Allerdings ist dies nicht zwangsläufig der Fall und man kann die Temperatur dort normalerweise regulieren.
- Die meisten Vaporizer kann man mit Wasserfiltern/Bongs kombinieren. Dazu gibt es im Fachhandel meist entsprechendes Zubehör.
- Unabhängig der Art des Vaporizers würde ich auch empfehlen, dass ihr euch im Vorfeld über die Reinigung (!), sonstige Wartung, eventuellen Verschleißteile und möglichen Ersatzteile informiert.
Reinigung ist ein Punkt, der alle Vaporizer betrifft. Wenn diese sehr kompliziert ist, hemmt das in meinen Augen meist die Nutzung des Vaporizers. Bei manchen Modellen sind auch zwangsläufig Verschleißteile nach einer gewissen Nutzungsdauer notwendig. Und falls mal ein Einzelteil des Vaporizers ausgetauscht werden muss (vielleicht aus Unachtsamkeit), wäre die angebotene Palette der Ersatzteile interessant zu wissen. Gerade wenn es sich um einen teureren Vaporizer handelt.
- Wenn ihr euch ernsthaft für einen Vaporizer interessiert, was nur zu begrüßen ist, dann recherchiert selbst auch nochmal ausführlich (Online-Artikel, Videos etc.) und wenn möglich, lasst euch vom Fachhandel beraten… und kauft dort! Nicht bei Amazon oder da, wo es gerade 10 € günstiger ist.
Weitere Anmerkungen und Tipps:
- Erwartungshaltung und Motivation hinterfragen:
Was möchtet Ihr mit dem Vaporisieren erreichen? Wie ist eure Erwartungshaltung?
Möchtet ihr aus bestimmten Gründen vaporisieren?
Möchtest Du nur weniger Tabak konsumieren oder möchtest Du komplett davon weg?
Bist Du Nichtraucher und suchst eine Möglichkeit zur Inhalation ohne Verbrennung?
- Ich selbst habe sowohl Tabak pur, als auch im Joint gemischt konsumiert. Außerdem habe ich eine Zeit lang auch Pur-Pipes verwendet. Die Umstellung bezüglich der geringeren „Rauchentwicklung” (es handelt sich ja um Dampf) ist primär eine Kopfsache. Auch ich hatte am Anfang das Gefühl, dass mir beim Verdampfen etwas fehlt. Es fehlt der Tabak-Kick, das Cannabis wirkt zusätzlich durch das Verdampfen etwas verzögert (ca. 5-10 Minuten) und es fehlt halt der dichte Rauch. Man hat eher dünneren Dampf. Aber worum geht es denn eigentlich bei dem Konsum? Um den schädlichen Rauch oder um die Wirkung? Reine Kopfsache in meinen Augen und wenn man das einmal verinnerlicht hat, fragt man sich, warum man die ganze Zeit seinen Körper mit Rauch belastet hat.
- Wenn man beim Verdampfen mit dem Kratzen zu kämpfen hat, gibt es verschiedene Faktoren, die dies stark reduzieren können. Hauptsächlich spielt die Temperatur eine Rolle. Viele machen zusätzlich den Fehler zu kräftig und zu lang zu ziehen. Außerdem sollte man darauf achten das Cannabis nicht feiner als das Sieb zu mahlen, damit möglichst keine Partikel eingeatmet werden. Alternativ auch Wasserfilter möglich.
Auch sehr trockenes Cannabis kann eher mal zu Hustenreiz führen.
- Es ist empfehlenswert dem Vaporisieren etwas Zeit zu geben, weil es erstmal eine Umstellung ist, falls man vom Rauchen kommt.
Man muss sich erstmal an die unverfälschte Wirkung gewöhnen, sowohl an den leicht verzögerten Wirkungseintritt (ca. 5 Minuten).
- Nicht verkrampft an die Sache rangehen:
Wenn man anfangs vielleicht nicht direkt überzeugt ist, kann es zu einem späteren Zeitpunkt mit geänderter Motivation/Erwartungshaltung wieder anders aussehen. Manchmal braucht man mehrere Anläufe.
- Beim Vaporisieren fehlt einigen Konsumenten der „Throat Hit“. Wenn man dazu noch normalerweise Tabak konsumiert, dann vermissen einige auch zusätzlich den Tabak-Kick. Es „fehlen“ zwar einigen Konsumenten diese Aspekte, aber die Vorteile überwiegen bei weitem. Unabhängig von der Schädlichkeit des Tabakkonsums, verfälscht dieser die eigentliche Wirkung von Cannabis.
- Wenn ihr trotz allem doch auf das Verbrennen von Cannabis zurückgreifen möchtet, dann wäre eine Pur-Pfeife oder Bong mit Aktivkohlefilter zwar keine direkte Alternative, aber besser als nichts. Aber das ist aufgrund des Verbrennungsprozesses wiederum schädlich. Allerdings wäre der Verzicht auf Tabak und Papers dann immerhin ein großer Mehrgewinn. Aber die Vorteile von Vaps habe ich ja bereits oben aufgeführt.
Und schlussendlich empfehle ich zwar Verdampfen statt Verbrennen, aber es ist natürlich eure Körper. Am unschädlichsten ist natürlich oraler Konsum, aber auch in der Praxis schwerer zu dosieren, Wirkungseintritt kann bis zu 2 Stunden dauern und die Wirkung hält länger an.
Letzter Hinweis:
Nein, ich verdiene hiermit kein Geld und verlinke oder empfehle kein Produkt. Ich mache das hier ehrenamtlich, was sich auch nicht ändern wird.
Zusammenfassung als Bilder



siehe auch:
Tipps bei problematischen Konsummustern
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