Autor: Hanfdampf in allen Gassen

  • Aktuelle Situation bezüglich Cannabis

    Wir befinden uns in diesem Moment, wo ich diese Zeilen schreibe, in folgender Situation:

    1. Cannabis ist seit dem 01.04.2024 bezüglich Besitz, Eigenanbau und Anbauvereinigungen entkriminalisiert (manche nennen es „teilweise“ legalisiert). Das ist die sogenannte „Säule 1“.
      Dies wurde mit dem Cannabisgesetz (CanG) realisiert.
    2. Die von der vor kurzen zerbrochenen Ampelregierung versprochene „Säule 2“ ist leider bisher noch keine Realität. Im Rahmen der Säule 2 sollten bundesweit Fachgeschäfte in Modellregionen zugelassen werden, welche Cannabis von professionellen Produzenten an Studienteilnehmer verkaufen sollten. Etwas vergleichbares gibt es bereits in der Schweiz.
    3. Diese Säule 2 sollte als Argumentationsgrundlage für Änderungen auf Ebene der europäischen Union (EU) dienen. Die dortigen Änderungen sollten am Ende zum Ziel der „Säule 3“ führen.
      Eine echte Legalisierung mit Fachgeschäften.
    4. Statt der Säule 2 kam jetzt eine abgespeckte Variante, durch die Verordnung des BMEL am 11.12.2024. Dadurch sind zumindest einzelne Modellprojekte möglich, welche bereits angekündigt wurden.
      siehe auch:
      Neuigkeiten vom BMEL
      Ergänzungen zur BMEL-Verordnung – Säule 1,5

    Wie sich zeigt und von vielen Experten im Vorfeld kritisiert wurde, sind die Regelungen im CanG insbesondere für die Anbauvereinigungen (CAV) zu restriktiv und bürokratisch. Dennoch gibt es einige hartgesottene Cannabis-Liebhaber, die sich diesem Wahnsinn stellen und erfolgreich CAV gegründet haben. Dies ist allerdings auch in den unterschiedlichen Bundesländer schwer bis sehr schwer.

    Es wurde eine Aufklärungskampagne vom Bundesministerium für Gesundheit (BMG) veröffentlicht, welche ich in Teilen kritisiere, da sie mitunter stigmatisierend wirkt. Dennoch nicht komplett daneben. Siehe hier:
    https://www.bundesgesundheitsministerium.de/infos-cannabis.html

    Ich hätte mir allerdings damals, als ich noch gar keine Ahnung hatte, Tipps von erfahrenen Konsumenten gewünscht. Dem widme ich mich hier auf meiner Seite in erster Linie aus meiner laienhaften Sicht. Vielleicht hilft es irgendwem.

  • Elton John ist gegen die Cannabis-Legalisierung

    Ich finde es gut, dass er sich für andere Menschen einsetzt, die Probleme mit dem Konsum von Substanzen entwickelt haben. Und an sich sollte man Cannabis nicht verharmlosen, aber auch nicht verteufeln.

    Schade, dass er wieder den Mythos Cannabis als Einstiegsdroge ins Spiel bringt, welcher wissenschaftlich nicht haltbar ist.

    „I maintain that it’s addictive. It leads to other drugs. And when you’re stoned – and I’ve been stoned – you don’t think normally,“ he says. „Legalizing marijuana in America and Canada is one of the greatest mistakes of all time.“ *

    Er vergisst dabei, dass Prohibition der Gesellschaft insgesamt und dem Individuum Schaden zufügt.
    Ehrliche Aufklärung und Harm Reduction hilft hingegen.

    Seine Rückschlüsse kann ich nicht nachvollziehen, weil er seine Erfahrungen zu Zeiten der Prohibition gesammelt hat. Scheinbar ist er leider geistig darin verweilt. Man könnte noch darüber diskutieren, ob manche Regulierungen in den USA zu locker sind. Aber selbst die schlechteste Regulierung ist in meinen Augen immer noch besser, als ein komplettes Verbot und somit eine Subventionierung der organisierten Kriminalität.

    *Quelle seiner Aussagen:
    https://time.com/7201151/icon-of-the-year-2024-elton-john/

    https://www.spiegel.de/panorama/leute/elton-john-saenger-warnt-vor-legalisierung-von-marihuana-a-f8029706-2b8f-43db-992c-861e51245663

  • Ergänzungen zur BMEL-Verordnung – Säule 1,5

    Ich habe mittlerweile einen Blick in die FAQs geworfen, wo die Frage beantwortet wird, warum es sich bei der Verordnung und angekündigten Modellprojekten nicht um die Säule 2 handelt:

    „Dies ist nicht die „zweite Säule“ des Eckpunktepapiers. Die „zweite Säule“ sollte in einem umfassenden und detaillierten Gesetz bundesweit Cannabisfachgeschäfte erproben. Zuständig für die Erarbeitung eines solchen Gesetzentwurfs ist das Bundesministerium für Gesundheit.“

    Quelle:
    https://www.bmel.de/SharedDocs/FAQs/DE/faq-konsumcannabis-forschung/FAQList.html

    Natürlich hätte ich mich über die ursprünglich angedachte Säule 2 gefreut. Damit hätten sich Regionen dem bundesweiten Modellprojekt anschließen können, was niedrigschwelliger gewesen wäre. Aber dem wurde bereits vor Monaten klar eine Absage erteilt und wäre jetzt eh nicht mehr möglich gewesen.

    Immerhin kommen jetzt vereinzelte Modellprojekte, welche bereits vor Jahren angestrebt und immer vom damals zuständigen Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) abgelehnt wurden. Also ist die jetzige Verordnung vom BMEL besser als nichts. Lieber den Spatz in der Hand und so…

    Ich nenne es mal Säule 1,5

  • Neuigkeiten vom BMEL

    Unverhofft kommt oft… ich hätte nicht mehr damit gerechnet, dass nach dem Ampel-Aus und ewiger Funktstille von Cem Özdemir doch noch etwas zum Thema Modellprojekte kommt. Auch wenn es sich laut Aussage vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) nicht um die „Säule 2“ handelt, welche eigentlich angekündigt war.

    siehe BMEL-Pressemitteilung vom 11.12.2024:
    https://www.bmel.de/SharedDocs/Pressemitteilungen/DE/2024/142-vo-cannabis-forschung.html

    Welche genauen Unterschiede zur ursprünglich angekündigten „Säule 2“ jetzt bestehen sollen, erkenne ich nicht auf den ersten Blick.
    Dennoch scheinen jetzt Modellprojekte mit Fachgeschäften möglich zu sein. Auf jeden Fall eine gute Sache.

    siehe Tagesschau-Artikel vom 11.12.2024:
    https://www.tagesschau.de/inland/regional/berlin/rbb-modellprojekt-cannabis-laeden-in-zwei-berliner-bezirken-sollen-im-sommer-2025-oeffnen-100.html